St. Martin Wörnitz
Erstmals urkundlich erwähnt wird Wörnitz im Jahr 1393. Der Bischof von Würzburg bestätigte damals die Trennung des Ämtlein Wörnitz von der Pfarrei Gailnau. Luthers Lehre wurde in Wörnitz bereits ab 1520 gepredigt. Endgültig lutherisch wurde die St. Martinskirche 1556. Der älteste Teil der Kirche ist das Erdgeschoß des Turmes, der im gotischen Stil erbaut ist. Die Decke bildet ein Netzgewölbe, dessen Bögen eine Bemalung in Form von Krabben aufweisen. Im Schlussstein ist Jesus als König mit Zepter und Krone zu erkennen. An der Südseite des Turmes ist die Jahreszahl MDXIX (1519) eingemeißelt. Das Kirchenschiff in der heutigen Form stammt aus dem Jahr 1709. Damals fand eine Renovierung und Erweiterung statt, die einem Neubau gleichkam. Darauf weist auch ein Rothenburger Wappen hin, dessen lateinische Inschrift übersetzt lautet: «Zur Ehre des göttlichen Namens. Diese Kirche wurde erneuert auf Befehl und mit freiwilliger Unterstützung des hochlöblichen Magistrats Rothenburg durch vereinte Mittel und Kräfte der Kirchenstiftung und Gemeindeglieder unter Aufsicht des Steueramtes im Jahre Christi 1709». Die Innenausstattung der Kirche stammt zum großen Teil aus dem 19. Jahrhundert (Altarbild, Kruzifix, Taufstein). Die Orgel wurde im Jahr 1856 gebaut und ist eine der ersten (Nr. 14) der Firma Steinmeyer aus Oettingen. Ein Buntglasfenster in der Südseite des Altarraums zeigt den Heiligen Martin, wie er aus Barmherzigkeit seinen Mantel mit einem frierenden Bettler teilt. Die Kirchengemeinde Wörnitz hat heute etwa 930 Gemeindeglieder mit Erstwohnsitz.
St. Gallus Erzberg
Im Jahr 1330 wurde die Pfarrpfründe der St. Galluskirche gestiftet. 1393 erfolgte die Separation von der Mutterpfarrei Wettringen. 1544 wurde die Kirchengemeinde evangelisch-lutherisch, was sie bis heute ist. Die Kirche besteht aus zwei Teilen: einem älteren (Chorraum mit mittelalterlichen Fresken) und einem jüngeren (Langhaus), welches 1723 in der heutigen Form angebaut wurde. Mittelalterliche Wandmalereien stammen aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Über ihre Entstehung ist nichts bekannt. Die Fresken wurden im Jahr 1999 renoviert. Die übrige Kirche wurde im Jahr 2000 renoviert. In gleicher Zeit wurde die wertvolle Barockorgel von Gessinger renoviert. Die feierliche Wiederweihe erfolgte im September 2000. Die Kirchengemeinde Erzberg hat aktuell um die 272 Gemeindeglieder.